St. Bonifatius Wiesbaden

Gesichter der Pfarrei

Renate Stahlheber – Nachruf

Gesichter der PfarreiPhilippe Jaeck

Bereits Ende letzten Jahres verstarb Renate Stahlheber, die vielleicht viele von Ihnen durch ihre langjährigen Aktivitäten für Amnesty International (AI) und als Mitarbeiterin in der Kochgruppe für die Teestube kennen.

Jeden Mittwoch hat sie mit lieben Mitstreiter:innen in der kleinen Küche im hinteren Bereich des Pfarrhauses für 100 Personen ein frisches Mittagessen zubereitet. Sie hat viele Stunden Gemüse geputzt und gekocht. Es war ihr ein Anliegen, auch den Besuchenden in der Teestube ein Gefühl von Wertschätzung zu geben, wie es ein selbstgekochtes Essen vermittelt.

Darüber hinaus war sie, zusammen mit ihrem im September 2023 verstorbenen Mann Thomas Stahlheber, zunächst Mitglied und später Gruppenleiterin des von Pfarrer Bardenhewer und Marlene Kempin in 1982 gegründeten Amnesty Freundeskreises St. Bonifatius, der 1998 zur offiziellen Gruppe von AI wurde.

Mit Renate Stahlheber verliert die Welt einen wertvollen, hochmotivierten, leidenschaftlichen und sehr engagierten Menschen, der sich mit ihrem Mann immer gänzlich, mit allem, was dazugehört, für die Menschenrechte eingesetzt hat. Seit 1998 war sie die Gruppensprecherin der „Boni-Gruppe 1165“, was sie erst nach dem Tod von Thomas im September 2023, nach 25 Jahren, aufgab. Mit ihr wurde die Gruppenarbeit professionell, sie bereitete jede Sitzung sehr ordentlich vor und nach, und die Gruppe konnte mit den vielen Einzelfällen, die dort weltweit betreut wurden und deren betroffene Menschen frei kamen, eine wirklich erfolgreiche Arbeit für die verfolgten Menschen erreichen. Renate hat auch 30 Jahre im Raum Mainz-Wiesbaden die Urgent-Action, also Eilfälle für Menschen, denen z.B. eine Hinrichtung droht, an die Schreiberinnen und Schreiber verteilt und diese betreut. Sie bereitete und mit ausgewählten Fällen 25 Kreuzwege in St. Bonifatius vor. Ihre Ausdrucksweise hat die Zuhörer gefesselt und begeistert.

Text und Fotos: Maria Nies